Einst gab es nur ein Land der Welt, das wusste wie Tee gemacht wird: China. Und die Chinesen hüteten das Geheimnis des Tees wie ihren Augapfel. Keine Diplomatie und kein Drohen westlicher Mächte konnte die Chinesen veranlassen ihr Geheimnis preiszugeben.
Und so versuchten die Briten es auf andere Weise: Diebstahl und Spionage.
Sie schleusten Männer nach China ein, deren Aufgabe es war das Wissen um den Teeanbau – und auch die Teepflanzen – aus China herauszuschmuggeln.
Damals wussten die Briten noch nichteinmal, dass schwarzer und grüner Tee aus der gleichen Pflanze gemacht wurde. Das fand erst Robert Fortune heraus. Der gleiche Mann, dem es auch als erstes gelang Samen der Teepflanze aus dem Reich des Drachens zu schmuggeln.
Für viele Jahre durchlebte Robert Fortune so manches Abenteuer in China. Ging an Orte, die zuvor kein westlicher Mensch betreten hatte. Oft als Chinese verkleidet, mit falschem Haarzopf. Erkrankte auf Reisen – und wurde wieder gesund. Überstand Piratenattacken und Betrüger. Und schließlich gelang es ihm Teesamen und Pflanzen aus China herauszuschmuggeln – was dazu geführt hat, dass Tee nun endlich auch in Indien, damals britische Kolonie, angebaut werden konnte. Und damit auch den Grundstein für die drastische Expansion der British East India Company gelegt.