Chinesischen Tee zu beurteilen ist eine Kunstfertigkeit, die mit der Erfahrung kommt. Doch man kann es auch ganz einfach machen: das was Dir schmeckt ist gut, und das was Dir nicht schmeckt ist nicht gut. Denn es gibt zwar objektive Maßstäbe nach denen man Teequalität beurteilen kann, doch letzten Endes ausschlaggebend ist der Genuss, den ein Tee Dir bereitet 🙂
Trotzdem möchte ich Dir in diesem Artikel einige Anhaltspunkte geben, die Du Nutzen kannst um Tee zu beurteilen “wie ein Kenner”.
Und wie Du sehen wirst ist es sehr schwierig einen Tee über eine Internetseite zu beurteilen. Denn Du musst Tee riechen, berühren, mit bloßen Augen sehen (und nicht nur als Foto oder Video) und vor allem schmecken können, um seinen Charakter zu entdecken. Der Unterschied zwischen Tee auf einer Internetseite und Tee wie er dann tatsächlich schmeckt kann durchaus so groß sein wie das Profil auf einer Online-Dating Seite zu der Person, die tatsächlich dahinter steht 😉
Prinzipiell ist das Beurteilen von Tees eine Schulung für die Sinne. Deine Augen, Deine Nase, Dein Gaumen, Deine Zungenspitze und andere Bereiche Deiner Zunge, Deine Fingerkuppen, sogar Dein Zahnfleisch – all das sind feinjustierte Werkzeuge mit denen Du Teequalität beurteilen kannst.
Aussehen
Das äußere Erscheinungsbild von Teeblättern verrät viel über die Qualität eines Tees – zumindest in den Augen eines geübten Teekenners. Es gibt einige Dinge, auf die Du achten solltest: Die Form der Teeblätter und ihre Farbe.
Manchmal sind die Teeblätter noch ganz – manchmal sind sie zerbrochen. Prinzipiell sind ganze, intakte Teeblätter als zerbrochene, denn aus zerbrochenen Teeblättern ergibt sich ein bitterer Geschmack. Das ist auch ein Grund, weshalb Tee im Zeitalter der Maschinen und Computer immernoch von Hand gepflückt wird – denn Maschinen beschädigen die Blätter, während Teeblätter die sorgsam von Hand gepflückt werden unbeschädigt bleiben.
Doch auch hier gibt es Außnahmen. Einige Oolong Tees werden zum Beispiel angeschrammt, um bestimmte Aromen zu erzeugen.
Außerdem sollten Teeblätter sowohl trocken, als auch nass betrachtet werden. Oftmals ist das nasse, bereits geöffnete Teeblatt viel aussagekräftiger, denn es gibt mehr von sich Preis. Vor allem über den Oxidationsprozess eines Tees kann man durch die Farbe eines nassen geöffneten Teeblattes viel erfahren. Ein Beispiel? Wenn ein Tee gedämpft wurde sieht hat er einen Farbton von grünen blättrigem Gemüse, wie etwa Spinat. Gebackene Tees hingegen haben sehr, sehr dunkle Grüntöne. Und wenn Teeblätter von Hand geröstet werden, sind sie oft leicht gelblich.
Bei grünen Tees sind kleine Blätter oft an Anzeichen für hohe Qualität. Bei Oolongs sind hingegen größere Blätter oft ein gutes Zeichen.
Im nächsten Beitrag erfährst Du, wie Du chinesischen Tee anhand seines Geruches beurteilen kannst 🙂